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The problem of the growth of knowledge (2)

Thus I see the problem of knowledge in a different way from that of my predecessors. Security and justification of claims to knowledge are not my problem. Instead, my problem is the growth of knowledge: in which sense can we speak of the growth or the progress of knowledge, and how can we achieve it? [37]

Criticism as respect

The Open Society – and by this I mean both the society and the book – is opposed not just to this or that authority, and not just to Plato, Hegel, and Marx. It is opposed to the very idea that there can be anything like cognitive authorities whom we can rely upon or the truth.

So if we are going to understand open society as scientific or rational society, then we must also understand science and rationality in Popper’s terms. We must think of science not as an institutionalized hierarchy of experts, but as a never-ending process of problem-solving in which we propose tentative solutions to our problems and then try to elim­inate the errors in our proposals. We must think of rationality not in terms of justification, but in terms of criticism. And we must think of criticism not as an offense, or as a show of contempt or disdain, but as one of the greatest signs of respetct that one mind can show to another. [47]

Inference to the Best Explanation

According to the model of Inference to the Best Explanation, our explanatory practices guide our inferences. Beginning with the evidence available to us, we infer what would, if true, provide the best explanation of that evidence. This cannot be the whole story about inference, but many of our inferences, both in science and in ordinary life, appear to follow this pattern. Faced with tracks in the snow of a certain peculiar shape, I infer that a person on snowshoes has recently passed this way. There are other possibilities, but I make this inference because it provides the best explanation of what I see. [1]

The Munchhausen trilemma of justificationism

Nun entsteht aber, wenn unser Prinzip ernst genommen wird, sogleich folgendes Problem: Wenn man für alles eine Begründung verlangt, muß man auch für die Erkenntnisse, auf die man jeweils die zu begründende Auffassung – bzw. die betreffende Aussagen-Menge – zurückgeführt hat, wieder eine Begründung verlangen. Das führt zu einer Situation mit drei Alternativen, die alle drei unakzeptabel erscheinen, also: zu einem Trilemma, das ich angesichts der Analogie, die zwischen unserer Problematik und dem Problem besteht, das der bekannte Lügenbaron einmal zu lösen hatte, das Münchhausen-Trilemma nennen möchte. Man hat hier offenbar nämlich nur die Wahl zwischen:

1. einem infiniten Regreß, der durch die Notwendigkeit gegeben erscheint, in der Suche nach Gründen immer weiter zurückzugehen, der aber praktisch nicht durchzuführen ist und daher keine sichere Grundlage liefert;
2. einem logischen Zirkel in der Deduktion, der dadurch entsteht, daß man im Begründungsverfahren auf Aussagen zu­rückgreift, die vorher schon als begründungsbedürftig aufgetreten waren, und der ebenfalls zu keiner sicheren Grund­lage führt; und schließlich:
3. einem Abbruch des Verfahrens an einem bestimmten Punkt, der zwar prinzipiell durchführbar erscheint, aber eine willkürliche Suspendierung des Prinzips der zureichenden Begründung involvieren würde.

Da sowohl ein infiniter Regreß als auch ein logischer Zirkel offensichtlich unakzeptabel zu sein scheint, besteht die Neigung, die dritte Möglichkeit, den Abbruch des Verfahrens, schon deshalb zu akzeptieren, weil ein anderer Ausweg aus dieser Situation für unmöglich gehalten wird. Man pflegt in bezug auf Aussagen, bei denen man bereit ist, das Begründungsverfahren abzubrechen, von Selbstevidenz, Selbstbegründung, Fundierung in unmittelbarer Erkenntnis – in Intuition, Erlebnis oder Erfahrung – zu sprechen oder in anderer Weise zu umschreiben, daß man bereit ist, den Begründungsregreß an einem bestimmten Punkt abzubrechen und das Begründungspostulat für diesen Punkt zu suspendieren, indem man ihn als archimedischen Punkt der Erkenntnis deklariert. Das Verfahren ist ganz analog zur Suspendierung des Kausalprinzips durch Einführung einer causa sui. Nennt man aber eine Überzeugung oder Aussage, die selbst nicht zu begründen ist, aber dabei mitwirken soll, alles andere zu begründen, und die als sicher hingestellt wird, obwohl man eigentlich alles – und also auch sie – grundsätzlich bezweifeln kann, eine Behauptung, deren Wahrheit gewiß und die daher nicht der Begründung bedürftig ist: ein Dogma, dann zeigt sich unsere dritte Möglichkeit als das, was man bei einer Lösung des Begründungsproblems am wenigsten erwarten sollte: als Begrün­dung durch Rekurs auf ein Dogma. Die Suche nach dem archimedischen Punkt der Erkenntnis scheint im Dogma­tismus enden zu müssen. An irgendeiner Stelle nämlich muß das Begründungspostulat der klassischen Methodologie auf jeden Fall suspendiert werden. [15-6]

No justification, ever

Unsere Kritik an der klassischen Methodologie der zureichenden Begründung läßt sich nun prinzipiell auch auf das ethische Grundlagenproblem anwenden, dann sie zielt ja auf die allgemeine Struktur des Begründungsdenkens ohne Rücksicht darauf, welche Art von Überzeugungen zur Diskussion steht. [86]

No Archimedean point in ethics either

Wir hatten gesehen, daß das Begründungspostulat für den Bereich der Moralphilosophie zu ebendenselben Schwie­rigkeiten führt wie für den der Erkenntnisthorie und der Wissenschaftslehre. Die Suche nach dem archimedischen Punkt ist in der Ethik ebenso nutzlos und daher fehlgeleitet wie in anderen Disziplinen. [81]

A mind thoroughly cleansed

So much concerning the several classes of Idols and their equipage; all of which must be renounced and put away with a fixed and solemn determination, and the understanding thoroughly freed and cleansed; the entrance into the king­dom of man, founded on the sciences, being not much other than the entrance into the kingdom of heaven, whereinto none may enter except as a little child. [I/68]

Scientific objectivity

The words ‘objective’ and ‘subjective’ are philosophical terms heavily burdened with a heritage of contradictory usages and of inconclusive and interminable discussions.

My use of the terms ‘objective’ and ‘subjective’ is not unlike Kant’s. He uses the word ‘objective’ to indicate that scien­tific knowledge should be justifiable, independently of anybody’s whim: a justification is ‘objective’ if in principle it can be tested and understood by anybody. ‘If something is valid’, he writes, ‘for anybody in possession of his reason, then its grounds are objective and sufficient.’

Now I hold that scientific theories are never fully justifiable or verifiable, but that they are nevertheless testable. I shall therefore say that the objectivity of scientific statements lies in the fact that they can be inter-subjectively tested. [22]

Science: It works, bitches

Question: The question is about the nature of scientific evidence. You both said, and I think most people here would agree with you, that we’re justified in holding a belief if there is evidence for it or there are logical argumentes we can find that support it. But it seems like this in itself is a belief, which would require some form of evidence. If so, I’m won­dering what you think would count as evidence in favour of that and, if not, how do we justify choosing that heuristic without appealing to the same standard that we are trying to justify?

Dawkins: How do we justify, as it were, that science would give us the truth? It works. Planes fly, cares drive, computers compute.

Law: It’s an inductive argument.

Dawkins: If you base medicine on science, you cure people; if you base the design of planes on science, they fly; if you base the design of rockets on science, they reach the moon. It works … bitches. [1:10:30]

Dogmatic knowledge

Ohne einen „archimedischen Punkt“, so meint [Husserl], müsse man „alle Vernunft und Erkenntnis preisgeben“. Offen­bar konnte er sich keine Alternative zur klassischen Idee des Wissens und zum klassischen Erkenntnisideal vorstellen und glaubte daher, um jeden Preis an seiner Evidenzthese festhalten zu müssen. Wer so denkt, ist aber auf dem besten Wege, dieses Erkenntnisideal zu dogmatisieren. Wer ohne sicheres Fundament der Erkenntnis nicht auskom­men zu können meint, der wird sich darum bemühen, ein solches Fundament – und sei es auf noch so künstliche und willkürliche Weise – zu installieren. [12]