Vielleicht ist an diesen wenigen und sehr verkürzten wie pointierten Beispielen etwas deutlich geworden, dass Karl Popper in seiner Offenen Gesellschaft zeitlose Vorschläge für politische Reformen in Demokratien gemacht hat, die weiterhin große Aktualität haben. Die endgültige Zähmung der dunklen ökonomischen Dämonen, die Marx durch eine „soziale Revolution“ erreichen zu können glaubte, ist nach Popper nur in einer Demokratie möglich. Doch zur Erlangung dieser Erkenntnis müssen wir nach seiner Meinung einsehen, „dass die Kontrolle der physischen Macht und der physischen Ausbeutung das zentrale politische Problem ist und bleibt“. [258-9]
Category Archive: „Karl Poppers Offene Gesellschaft und die Demokratie im 21. Jahrhundert“
[Neck/Stelzer (eds.): Kritischer Rationalismus heute.]
What democracies?
Unter welche Kategorien der Vernunft, möchte ich fragen, fallen der Irakkrieg, die Börsenspekulationen in den USA und Europa oder Große Koalitionen in Deutschland und Österreich, die dem Wähler von demokratischen Parteien untergeschoben werden, die sich vor der Wahl bis aufs Messer bekämpften? Ich möchte hier gar nicht behaupten, dass es einfache Lösungen für diese politischen Probleme gebe, sondern nur daran erinnern, dass Popper „die Anwendung der Vernunft auf die Fragen der Politik“ eingefordert hat. [251]
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