Pragmatisch zusammengekuschelt

Der neue Pragmatismus, der gegenwärtig so populär ist, das Bestehen auf dem Unmittelbaren, als sei dies ein Wert an sich, ist so blind, wie der Utopismus blendet. Ohne ein Bild der Zukunft läuft der Pragmatiker Gefahr, uns im Kreise herumzuführen – um am Ende noch zu behaupten, daß es nicht sein Fehler war, wenn wir nichts erreicht haben. Es ist sein Fehler. Eines der dringenden Erfordernisse der gegenwärtigen Politik ist die Ergänzung und Korrektur des Prag­matismus der Macher durch das Bewußtsein mittelfristiger Perspektiven. Jemand muß über den Rand der Untertasse hinausblicken, in der sich die meisten Politiker zusammengekuschelt haben, und ihnen sagen, was jenseits ihrer lokalen oder nationalen Wahlkreise, ihrer Wahlperiode, ihres notwendigerweise und zuweilen weniger notwendiger­weise begrenzten Horizonts geschieht. [108]

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